Weßterheim ist ein Heil- und Erholungsort an der Tatra-Hochstraße (Cesta Slobody) mitten im Wald an der Südseite der Schlagendorfer Spitze (slowak. Slavkovský štít).
   
Hier gibt es archäologische Funde, die auf eine alte mit Festungsmauern verstärkte Siedlung schließen lassen, bei der so genannten "Gelben Wand", in etwa 1020 m Höhe. Bis heute ist unklar, wer hier lebte und welchen Zweck die Ortschaft hatte. Einige Relikte in der Umgebung weisen darauf hin, dass dies Gebiet zur Zeit Christi bewohnt war, zu einer Zeit also, als in den nördlichen Berggebieten die so genannten Púchov-Kultur siedelte.
   
Drei Bauernfamilien aus Großschlagendorf (Ve¾ký Slavkov) riefen die Siedlung Weßterheim ins Leben. Anfangs war es eine Art Ruhezentrum zwischen Schmecks (Smokovec) und Tschirmer See (Štrbské Pleso), ein Ausgangspunkt für Touren ins Felka-Tal und seine Umgebung.
   
Ende des 19. Jahrhundert bekam hier unter der Führung von Dr. Michael Guhr, einem Nachfahren einer der Gründerfamilien, die Heilung von Lungenleiden mehr Gewicht, aber auch Freizeitgestaltungen wie Skilauf und Bergwandern, kamen nicht zu kurz. Die Sanatorien wurden mit der Zeit erweitert, 1925 kam gar ein neues Gebäude hinzu, in dem sich Dr. Guhr auch um die Pflege von Asthma- und Basedowkranken kümmerte.
   
Das modernisierte Sanatorium, nach Jiri Wolker benannt, gehört zum Komplex der Tatra-Institutionen, in denen Tuberkulose oder andere Atemwegserkrankungen behandelt und Rekreationen durchgeführt werden.
   
Im Osten der Siedlung wurde 1912 die Pension "Tatranský dom" gebaut, die zum Komplex der Sanatorien von Weßterheim (Tatranská Polianka) gehört.
   
Hier lebte Andor Boruth (1873-1955), ein hervorragender Portrait- und Landschaftsmaler. Hier wurde auch der tschechische Dichter Jiøí Wolker (1900-1924) behandelt, in dessen Versen seine letzten hier verbrachten Jahre durchscheinen. 1949 wurde im nahen Waldpark, seinem Lieblingsort, eine Büste von ihm aufgestellt, ein Werk des Bildhauers V. Kýna.